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BETONFERTIGTEILE108 BWI %u2013 BetonWerk International %u2013 6 | 2025 www.cpi-worldwide.comEntwicklungsprozess und Tragf%u00e4higkeitDie Versuche an den Probek%u00f6rpern gliederten sich in zwei Teile. Der erste Teil umfasste die Beurteilung der praxistauglichen Einbaubarkeit sowie der Justagem%u00f6glichkeiten. Dieser Teil wurde nach Durchf%u00fchrung qualitativ durch Diskussion und Auswertung sowie Beschreibung der Probleme durchgef%u00fchrt. Anschlie%u00dfend wurde ein Belastungstest zur Ermittlung der aufnehmbaren Last im Grenzzustand der Tragf%u00e4higkeit sowie zur Bestimmung der Durchbiegung im Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit durchgef%u00fchrt. Erg%u00e4nzend wurde durch einen Hammerschlagversuch die Eigenfrequenz bestimmt.Zus%u00e4tzlich zu den Versuchen an den Probek%u00f6rpern wurde ein Balkon mit einem konventionellen Trennelement als Vergleichsmessung unter identischen Bedingungen durchgef%u00fchrt.In Abb. 4 ist der Versuchsaufbau f%u00fcr die Belastungstests dargestellt. Die Balkonplatte (3) hing %u00fcber die zu pr%u00fcfende Konstruktion (4) an einer Deckenplatte (5), die am Pr%u00fcfrahmen biegesteif befestigt war. Die Last wurde bei (2) %u00fcber einen lastverteilenden Tr%u00e4ger als ann%u00e4hernd linienf%u00f6rmig wirkende Last eingeleitet. Entlang der Linie (1) waren Wegaufnehmer angeordnet, mit denen die Verformung gemessen wurde.Aufgrund der Eigenverformung des Pr%u00fcfrahmens konnte eine Auflagerverdrehung nicht vollst%u00e4ndig ausgeschlossen werden. Dieser Verformungsanteil, der nicht unmittelbar aus dem Balkonanschluss resultiert, musste daher nachtr%u00e4glich herausgerechnet werden. Abb. 5 zeigt die Messpunkte der Wegaufnehmer sowie den Verformungsanteil aus Auflagerverdrehung um den Drehpunkt und den Verformungsanteil aus dem eigentlichen System.BelastungAls Belastung wurden hochbau%u00fcbliche Nutz- und Ausbaulasten nach EN 1991 [2] angenommen. Dabei wurden ein Belag, ein Gel%u00e4nder inklusive horizontaler und vertikaler Holmlast sowie eine Nutzlast ber%u00fccksichtigt [4]. Die Belastung erfolgte zun%u00e4chst bis zum Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit (GZG), anschlie%u00dfend erfolgte eine Entlastung auf reine Eigenlast sowie eine anschlie%u00dfende Wiederbelastung. Zuletzt wurde bis zum Grenzzustand der Tragf%u00e4higkeit (GZT) belastet. Auf eine Belastung bis zum Bruch wurde verzichtet.Finaler EntwurfWie auch der Prototyp besteht die zuletzt untersuchte und von den Ergebnissen her vielversprechendste Variante aus drei Teilen. Eine deckenseitige Schraubmuffe dient zur Einleitung der Zug- und Schublasten in die Decke. Ein Drucklager aus Stahl in der Deckenplatte dient der Lasteinleitung der konzentrierten Druckkraft. Beides kann aus bauaufsichtlich zugelassenen Standardprodukten erstellt werden.Abb. 6a und 6b zeigen die Sonderbauteile in der finalen Fassung.Die Konsole besteht aus einem Druckrohr sowie einer Zugdiagonale. Der Klemmpunkt, an dem die Konsole mit der Decke verschraubt wird, ist durch einen Rohrstummel nach vorne verlagert, um eine gr%u00f6%u00dftm%u00f6gliche Neigung der Zugstrebe zu erm%u00f6glichen. Zur H%u00f6henjustage des Balkons dienen zwei Schrauben, die von unten zu bedienen sind. Zur Druckeinleitung dient eine Druckschraube in der Achse des Druckrohrs.Abb. 4: Versuchsaufbau [3]: (1) Wegaufnehmer; (2) Krafteinleitung; (3) Balkonplatte; (4) Balkonanschluss; (5) AuflagerAbb. 5: Verformungsanteile an den Messpunkten [3]

