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www.cpi-worldwide.com BWI %u2013 BetonWerk International %u2013 4 | 2025 65Der Turm hat einen Durchmesser von bis zu 9 Metern auf der h%u00f6chsten Ebene, wo die Aussichtsplattform f%u00fcr 32 Besuchende Platz bietet.Mit dem Tor Alva wurden der Umfang und die Ambitionen der Zusammenarbeit erweitert. Der Turm dient nun als Veranstaltungsort f%u00fcr kulturelle Auff%u00fchrungen und Veranstaltungen im Bergdorf Mulegns. Gleichzeitig zeigt er wie die digitale Fertigung auf architektonische und regionale Bed%u00fcrfnisse reagieren kann, z. B. beim Bau tempor%u00e4rer Strukturen in Gebieten mit begrenzter Infrastruktur.Tor Alva in ZahlenDer Tor Alva ragt 30 Meter in die H%u00f6he, etwa so hoch wie ein zehnst%u00f6ckiges Geb%u00e4ude. Er besteht aus 124 3D-gedruckten Elementen, darunter 48 volltragende S%u00e4ulen und eine Kuppel, die den Turm kr%u00f6nt. Insgesamt wurden %u00fcber 2500 Betonschichten gedruckt %u2013 jede davon nur 10 mm dick. Der Druckprozess dauerte rund 900 Stunden, was mehr als einem Monat kontinuierlicher Produktion entspricht. Der Turm hat einen Durchmesser von bis zu 9 Metern auf der h%u00f6chsten Ebene, wo die Aussichtsplattform f%u00fcr 32 Besuchende Platz bietet.Bauingenieurwesen, Materialinnovation und technische EntwicklungTor Alva zeigt, wie durch die enge Kooperation in den Disziplinen des computergest%u00fctzten Entwurfs, der digitalen Fabrikation, der Bautechnik und der Materialwissenschaft wichtige Fortschritte erzielt wurden. M%u00f6glich wurde dies durch das interdisziplin%u00e4re Zusammenspiel von Architektur, Ingenieurwesen, Materialforschung, Geod%u00e4sie und Robotik. Der Lehrstuhl f%u00fcr Baustatik und Konstruktion (Massiv- und Br%u00fcckenbau) von Prof. Dr. Walter Kaufmann war ma%u00dfgeblich an der Entwicklung und Pr%u00fcfung von tragenden 3D-gedruckten Betonst%u00fctzen beteiligt, bei denen die Horizontalbewehrung direkt w%u00e4hrend des Druckprozesses mit einem Roboter eingelegt worden ist. Die Vertikalbewehrungen wurden nach dem Drucken in die daf%u00fcr vorgesehen Hohlr%u00e4ume eingebracht und ausgegossen. Da noch keine Normen und Richtlinien f%u00fcr die Bemessung von 3D-gedruckten Bauten existieren, musste Kaufmanns Gruppe neue Testverfahren entwickeln, um die Tragsicherheit des neuartigen Bauwerks zu pr%u00fcfen. In diesem Zusammenhang vertieften Dr. Alejandro Giraldo Soto, Dr. Lukas Gebhard und Dr. Lucia Licciardello das Verst%u00e4ndnis daf%u00fcr, wie Bewehrung w%u00e4hrend des Druckvorgangs effektiv in Betonstrukturen integriert werden kann. Seit 2017 arbeitet der Lehrstuhl f%u00fcr Physikalische Chemie der Baustoffe von Prof. Dr. Robert Flatt gemeinsam mit dem Lehrstuhl f%u00fcr Digitale Bautechnologien an geeigneten Betonmischungen und Druckverfahren, um die Herstellung der individuellen Bauteile mit ihren hohen Oberfl%u00e4chenaufl%u00f6sungen zu erm%u00f6glichen.Dieser integrierte Ansatz - die Verschmelzung von unterschiedlichen Disziplinen - ist das Herzst%u00fcck der Forschungs-%u00a9Benjamin Hofer, Nova Fundaziun Origen