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NACHRICHTEN30 BWI %u2013 BetonWerk International %u2013 5 | 2025 www.cpi-worldwide.comEin Team am Massachusetts Institute of Technology (MIT) hat ein auf k%u00fcnstlicher Intelligenz aufbauendes Konzept entwickelt, das Betonproduzenten bei der Identifizierung geeigneter Zementersatzstoffe unterst%u00fctzt und somit zu einer Kostenreduzierung und einer verbesserten Nachhaltigkeit beitr%u00e4gt.In der Betonindustrie ist der teilweise Ersatz des Zementes zur Reduzierung von Materialkosten und negativer Umwelteinwirkungen bereits etablierte Praxis. Nebenprodukte wie Flugasche aus der Kohlef%u00f6rderung und H%u00fcttensand aus der Stahlerzeugung werden seit langem als Zementersatzstoffe eingesetzt. Die Nachfrage nach diesen Materialien %u00fcbersteigt jedoch das Angebot, da die Industrie ihre Nutzung ausweiten will, um die Klimafolgen zu reduzieren %u2013 was die Suche nach Alternativen umso dringlicher macht.KI-gest%u00fctztes Auswahlverfahren f%u00fcr geeignete AusgangsstoffeZwar gibt es viele weitere potenzielle Zementersatzstoffe, doch besteht die Herausforderung darin, sie effizient zu charakterisieren und auf ihre Eignung f%u00fcr dauerhafte Betonbauwerke zu pr%u00fcfen. Um dieses Problem zu l%u00f6sen, hat das MIT-Team unter der Leitung des Postdoktoranden Dr. Soroush Mahjoubi in Nature%u2019s Communications Materials zu dieser Problemstellung einen Open-Access-Artikel mit entsprechenden L%u00f6sungsans%u00e4tzen ver%u00f6ffentlicht. Mit Hilfe von gro%u00dfen Sprachverarbeitungsmodellen, darunter Chatbots, entwickelte das Team ein maschinelles Lernsystem, das potenzielle Materialien anhand ihrer physikalischen und chemischen Eigenschaften bewertet und sortiert. Konkret pr%u00fcfte das System hierbei Materialien anhand von drei Kennwerten, die aus dem R3-Test von ASTM International zur Bewertung der Reaktivit%u00e4t von Zementersatzstoffen abgeleitet sind [1, 2]: W%u00e4rmefreisetzung w%u00e4hrend der Hydratation, Verbrauch von Calciumhydroxid (Kalk) w%u00e4hrend der Hydratation sowie die Art und Weise, wie Wasser chemisch gebunden oder physikalisch an Oberfl%u00e4chen adsorbiert wird. Letzterer Kennwert kann als Ersatzindikator f%u00fcr die W%u00e4rmefreisetzung dienen, wenn keine isothermen Kalorimeter verf%u00fcgbar sind, und macht so die Reaktivit%u00e4tsabsch%u00e4tzung zug%u00e4nglicher. Im Laufe des Projektes verarbeitete das System %u00fcber eine Million Gesteinsproben und Hunderttausende Seiten wissenschaftlicher Literatur und sortierte auf dieser Basis die m%u00f6glichen Ausgangsstoffe in 19 Kategorien ein.Den Forschern zufolge zeigen viele der identifizierten Ausgangsstoffe das Potenzial einer praktischen Verwendung f%u00fcr Betonmischungen. Da diese Materialien in der Regel lediglich gemahlen werden m%u00fcssen, um in der Betonproduktion Anwendung zu finden, entstehen hierbei nur minimale Anforderungen an zus%u00e4tzliche Verarbeitungsschritte. Dadurch werden neue M%u00f6glichkeiten zur Nutzung lokal verf%u00fcgbarer MIT-KI identifiziert geeignete Zementersatzstoffe f%u00fcr nachhaltigeren BetonKonzept f%u00fcr k%u00fcnstliche Intelligenz in der BetonproduktionEin MIT-Team unter der Leitung von Dr. Soroush Mahjoubi (im Bild) hat ein Konzept f%u00fcr maschinelles Lernen entwickelt, das partiellen Zementersatz auf der Grundlage physikalischer und chemischer Eigenschaften bewertet und charakterisiert. Die Studie unterstreicht das Potenzial von Alternativen zu herk%u00f6mmlichen Zementersatzstoffen, wie z.B. keramische Abf%u00e4llen, um die Umweltvertr%u00e4glichkeit von Betonmischungen zu verbessern.