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                                    BETONTECHNOLOGIE50 BWI %u2013 BetonWerk International %u2013 3 | 2025 www.cpi-worldwide.comBeton ist einer der meistgenutzten Baustoffe und tr%u00e4gt erheblich zum globalen CO2-Aussto%u00df bei. Innovative Materialien wie der Earth Friendly Concrete bieten umweltfreundlichere Alternativen, die durch den Einsatz alternativer Rohstoffe den CO2-Fu%u00dfabdruck erheblich reduzieren k%u00f6nnen.Zement %u2013 Verursacher von CO2-Emissionen im BauwesenDas Thema Nachhaltigkeit und CO2-Bilanz bzw. Klimafreundlichkeit spielt heute und in Zukunft eine immer gr%u00f6%u00dfere Rolle. Dies gilt zunehmend auch f%u00fcr Bauprodukte und Bauwerke. Auch die Bauwirtschaft ist auf der Suche nach klimafreundlichen L%u00f6sungen. Betrachtet man Bauprodukte im Detail, wird schnell klar, dass der gr%u00f6%u00dfte Teil der CO2-Emissionen durch Bindemittel verursacht wird. Das Bindemittel f%u00fcr Bauprodukte ist Zement. Die Zementproduktion stellt eine der gr%u00f6%u00dften Quellen f%u00fcr CO2-Emissionen der Welt dar, weil bei der Herstellung gro%u00dfe Mengen an Kohlendioxid freigesetzt werden. Die Herstellung von Zement beginnt mit dem Brennen von Kalkstein (chemisch: CaCO3) bei ca. 1.000 %u00b0C. Dabei wird nicht nur Energie verbraucht, sondern auch CO2 als Nebenprodukt abgespalten und freigesetzt. Dies ist ein wichtiger Schritt, da durch die Abspaltung von Kohlendioxid der hydraulisch aktive Branntkalk entsteht. Nur so ist es m%u00f6glich, dass der Zement bei Kontakt mit Wasser reagiert und erh%u00e4rtet %u2013 und so schlie%u00dflich Beton entsteht. Betrachtet man die gesamten CO2-Emissionen von Zement, so entstehen etwa zwei Drittel durch die oben beschriebene, nicht vermeidbare Reaktion und ein Drittel durch das Einbringen von Energie und den Brennprozess. Das gr%u00f6%u00dfte Potenzial zum Einsparen von CO2 liegt also in der Reaktion selbst. Um die CO2-Emissionen im Bauwesen zu reduzieren, ist es also entscheidend, den Anteil des Zements in der Betonherstellung zu minimieren.Baustoffe CO2-reduziert produzierenEine h%u00e4ufig angewandte Methode zur Reduzierung des CO2-Fu%u00dfabdrucks von Zement ist die Verwendung von Zusatzstoffen zur Reduzierung des Klinkeranteils. Dadurch verringert sich der Anteil der oben beschriebenen Reaktion im Bindemittel. Anstatt Zement werden latent hydraulische oder puzzolanische Bindemittel verwendet. Die Besonderheit dieser Zusatzstoffe ist, dass sie allein mit Wasser nicht in Reaktion treten, jedoch durch das Calciumhydroxid aus dem Zementklinker reagieren und abbinden. Diese Bindemittel sind entweder sekund%u00e4re Rohstoffe, die bei verschiedenen Industrieprozessen anfallen, oder aber Stoffe aus nat%u00fcrlichen Vorkommen vulkanischen Ursprungs (z. B. Trass, Lava). Sie k%u00f6nnen aus Tonen, Schiefer oder Sedimentgesteinen gewonnen werden (Phonolith). Sobald der Klinkeranteil im Zement reduziert wird, verschlechtert sich bei gleichen Grundbedingungen die Fr%u00fchfestigkeit. Diese Effekte sind bei niedrigen Umgebungstemperaturen deutlicher ausgepr%u00e4gter. Jedoch kann der Einsatz klinkerreduzierter Zemente aufgrund einer m%u00f6glichen geringen Fr%u00fchfestigkeit erfordern, auch die Produktions- bzw. Bauverfahren der Betonbauteile entsprechend anzupassen. Ein Beispiel f%u00fcr die oben beschriebenen Zementklassen sind CEM I mit 100 % Klinkeranteil und CEM III A mit teilweise nur noch 40 % Klinkeranteil. Bei Verwendung eines CEM-III-ABetons anstelle eines CEM I-Betons wird die CO2-Bilanz des Betons somit halbiert. Ein Grundanteil an Klinker wird jedoch immer ben%u00f6tigt, um eine Reaktion zu erm%u00f6glichen. GeopolymerbetonZementklinker wird ben%u00f6tigt, um die Zusatzstoffe reagieren zu lassen. Eine M%u00f6glichkeit, g%u00e4nzlich auf Zementklinker zu verzichten, besteht darin, die Zusatzstoffe durch chemische, alkalische Anreger reagieren zu lassen. Bei dieser Art von Beton spricht man von Geopolymerbeton. Die gr%u00f6%u00dfte Herausforderung liegt hier bei der Verwendung der richtigen Klimafreundliches Bauen mit BetonMC Bauchemie M%u00fcller GmbH & Co. KG, 46238 Bottrop, DeutschlandChemische Reaktion bei der Herstellung von ZementAnstatt Zement werden latent hydraulische oder puzzolanische Bindemittel zur Herstellung von Beton verwendet.
                                
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