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BETONTECHNOLOGIE32 BWI %u2013 BetonWerk International %u2013 4 | 2025 www.cpi-worldwide.comF%u00fcr die Ambitionen der Europ%u00e4ischen Union in Bezug auf nachhaltiges Wachstum, innovative Technologien und den %u00dcbergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft ist die Zement- und Betonindustrie ein wichtiger Faktor. Im Einklang mit diesen Zielen leistet das von HORIZON finanzierte AshCycle-Projekt Pionierarbeit bei der Entwicklung von Zementmischungen und Betonprodukten der n%u00e4chsten Generation, indem es ungenutzte Aschestr%u00f6me aufwertet %u2013 insbesondere solche, die aus Holzbiomasse und Kl%u00e4rschlamm gewonnen werden. Durch diesen innovativen Ansatz erschlie%u00dft AshCycle neue Wege f%u00fcr die zirkul%u00e4re Ressourcennutzung im Bauwesen und f%u00f6rdert sowohl Klima- als auch Umweltziele im Rahmen des EU Green Deal.Als einer der ressourcen- und energieintensivsten Sektoren Europas steht die zementproduzierende Industrie im Mittelpunkt des %u00dcbergangs der EU zu einer klimaneutralen Kreislaufwirtschaft. Die Branche, die im European Green Deal [1] %u00fcber mehrere Wertsch%u00f6pfungsketten hinweg f%u00fcr ihre strategische Bedeutung anerkannt wird, spielt eine entscheidende Rolle bei der Verwirklichung von Nachhaltigkeitszielen. Durch ihre enge Verbindung zum Bausektor ist sie auch ein wichtiger Treiber bei der Umsetzung des Aktionsplans f%u00fcr die Kreislaufwirtschaft. Um zuk%u00fcnftige Anforderungen und Nachhaltigkeitsziele zu erf%u00fcllen, sind erhebliche Investitionen in die Forschung und die Erprobung innovativer Technologien und deren breite Einf%u00fchrung erforderlich %u2013 insbesondere in einer Branche, die traditionell durch konservative Praktiken und lange Innovationszyklen gekennzeichnet ist. Obwohl weitergehende Innovationen nach wie vor unerl%u00e4sslich sind, hat die europ%u00e4ische Zementindustrie bereits wichtige Schritte in Richtung Dekarbonisierung unternommen und seit 1990 eine Reduzierung der spezifischen CO2-Emissionen um etwa 15 % erreicht [2]. Der kontinuierliche Fortschritt kann durch die Ausweitung der Verwendung von Mischzementen mit geringerem Klinkergehalt oder durch die Entwicklung von Alternativen zu herk%u00f6mmlichem Klinker unterst%u00fctzt werden. Auf der Betonseite kann die Umweltbelastung durch die Einarbeitung von Sekund%u00e4rrohstoffen und mineralischen Zusatzmitteln, von denen viele aus industriellen Nebenprodukten stammen, weiter reduziert werden. In der Zement- und Betonproduktion werden seit langem Sekund%u00e4rrohstoffe eingesetzt, wobei die Kohleverbrennungsasche (coal combustion ash) eines der etabliertesten Beispiele ist. Mit der Abkehr der Europ%u00e4ischen Union von nicht erneuerbaren Energiequellen wird jedoch erwartet, dass die Verf%u00fcgbarkeit solcher Nebenprodukte zuk%u00fcnftig abnehmen wird. Als Reaktion darauf gewinnen neue Sekund%u00e4rrohstoffe an Bedeutung, darunter Asche aus der Verbrennung von Holzbiomasse und Asche aus der thermischen Behandlung von Siedlungsabf%u00e4llen und Kl%u00e4rschlamm. Diese neuen Materialien bieten ein erhebliches Potenzial f%u00fcr die weitere Integration der Prinzipien der Kreislaufwirtschaft in den Zement- und Betonsektor und bringen die EU-Ziele in Bezug auf Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz voran. In diesem Zusammenhang leistet das von HORIZON finanzierte Projekt AshCycle [3] Pionierarbeit bei der Entwicklung innovativer Zementmischungen und Betonprodukte, indem es diese neuen Aschequellen %u2013 Asche aus Holzbiomasse und Asche aus Kl%u00e4rschlamm %u2013 einbezieht und so nachhaltige Praktiken in der Branche f%u00f6rdert. Diese innovativen Materialien bieten nicht nur eine L%u00f6sung f%u00fcr den Mangel an geeigneten Zementersatzstoffen, sondern stehen auch im Einklang mit den Nachhaltigkeitszielen der EU und unterst%u00fctzen den %u00dcbergang zu einer kreislauforientierteren und ressourceneffizienteren Wirtschaft.Asche aus VerbrennungsprozessenAus der abnehmenden Verf%u00fcgbarkeit traditioneller Zementzusatzstoffe wie Flugasche l%u00e4sst sich die Forderung nach der Erforschung neuartiger Ausgangsmaterialien f%u00fcr die Zementund Betonindustrie ableiten. Gleichzeitig wird Asche, die bei der thermischen Behandlung von Siedlungsabf%u00e4llen, Kl%u00e4rschlamm und Biomasse anf%u00e4llt, vor allem aufgrund technischer Einschr%u00e4nkungen und des Fehlens umfassender regulatorischer Rahmenbedingungen und Baunormen nicht ausreichend genutzt. In der Europ%u00e4ischen Union fallen j%u00e4hrlich %u00fcber 250 Millionen Tonnen Siedlungsabf%u00e4lle an, von denen etwa 25 % thermisch behandelt werden [4]. Da die Deponieentsorgung zunehmend eingeschr%u00e4nkt wird (derzeit circa 23 Gew.-%), wird erwartet, dass der Anteil der thermisch behandelten Abf%u00e4lle zunehmen wird, was auch zu h%u00f6heren Mengen Verwertung von VerbrennungsascheFortschritte in der nachhaltigen Zement- und Betonproduktionn Nina %u0160tirmer, Jelena %u0160antek Bajto, Ivana Carevi%u0107, Ivana Banjad Pe%u010dur, Marijana Serdar und Marija Mende%u0161, Fakult%u00e4t f%u00fcr Bauingenieurwesen, Universit%u00e4t Zagreb, Kroatien