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                                    BETONTECHNOLOGIE44 BWI %u2013 BetonWerk International %u2013 5 | 2025 www.cpi-worldwide.comVerfl%u00fcssigung des Frischbetons, sondern zu Entmischungserscheinungen und Instabilit%u00e4ten infolge der %u00dcberschreitung des S%u00e4ttigungspunktes der gew%u00e4hlten Betonzusammensetzung.Neben einem ausreichenden Leimgehalt ist das Zusammenhalteverm%u00f6gen des Leims entscheidend bei der Mischungsentwicklung eines Frischbetons. Dementsprechend ist bei der Mischungsentwicklung, insbesondere von wasserarmen Betonen, wo die Einstellung der Konsistenz vorrangig durch die Zugabe von verfl%u00fcssigenden Zusatzmitteln gesteuert wird, der minimale Wasserbedarf der verwendeten Ausgangsstoffe entscheidend. Dieser minimale Wassergehalt stellt einen Richtwert unter Ber%u00fccksichtigung der spezifischen Ausgangsstoffe f%u00fcr eine m%u00f6gliche Verfl%u00fcssigung und ein ausreichendes Zusammenhalteverm%u00f6gen dar. Eine M%u00f6glichkeit zur Absch%u00e4tzung des minimalen Wasserbedarfs bietet die in Kapitel 3 beschriebene Vorgehensweise. Dabei m%u00fcssen jedoch die Eigenschaften der Gesteinsk%u00f6rnung hinsichtlich des Oberfl%u00e4chenwasserbedarfs Vw,s bekannt sein. Eine weitere M%u00f6glichkeit zur Absch%u00e4tzung des minimalen Wasserbedarfs bietet die sogenannte %u201eNullkonsistenz%u201c, die die Konsistenz eines Frischbetons mit spezifischen Ausgangsstoffen ohne verfl%u00fcssigende Zusatzmittel beschreibt. Umfangreiche praktische Erfahrungen mit Normalbetonen zeigen, dass eine hohe Verfl%u00fcssigung bei gleichzeitig hoher Stabilit%u00e4t des Frischbetons m%u00f6glich ist, wenn der Frischbeton mit den spezifischen Ausgangsstoffen ohne die Zugabe verfl%u00fcssigender Zusatzmittel ein Ausbreitma%u00df von etwa 38 cm (F2) aufweist. Dabei gilt es zu beachten, dass dieser Wert aus praktischen Erfahrungen abgeleitet wurde und je nach Herangehensweise sowohl niedriger als auch h%u00f6her angesetzt werden kann. Auch bei geringeren Ausbreitma%u00dfen ist eine Verfl%u00fcssigung durchaus m%u00f6glich, wobei die Frischbetone dann klebriger bzw. z%u00e4her (erh%u00f6hte plastische Viskosit%u00e4t) und tendenziell weniger robust werden. Zur Ermittlung der %u201eNullkonsistenz%u201c kann die Ermittlung des Ausbreitma%u00dfes mit den spezifischen Ausgangsstoffen mit variierendem Wassergehalt angewendet werden. Durch diesen Ansatz werden relevante Einfl%u00fcsse der Betonzusammensetzung und der Ausgangsstoffcharakteristika direkt abgebildet. Jede Variation der Ausgangsstoffe wirkt sich mehr oder weniger auf die Nullkonsistenz des jeweiligen Frischbetons aus (vgl. Kapitel 3). Je geringer die Nullkonsistenz, desto weniger robust wird ein Frischbeton, der durch eine differente FM-Dosierung auf das gleiche h%u00f6here Konsistenzniveau eingestellt wird. Entsprechend sind bei geringerer Nullkonsistenz des Frischetons h%u00f6here FM-Dosiermengen zur Verfl%u00fcssigung des Frischbetons notwendig. Abb. 4 zeigt den Wassergehalt als Funktion des Ausbreitma%u00dfes unterschiedlicher Betonzusammensetzungen mit variierenden Ausgangsstoffen (Zement und Sand) sowie Zementgehalten (340 und 360 kg/m%u00b3). Erwartungsgem%u00e4%u00df steigt das Ausbreitma%u00df mit zunehmendem Wassergehalt bei allen Variationen an. Dabei ist bei den einzelnen Betonzusammensetzungen jeweils ein nahezu linearer Anstieg zwischen diesen beiden Kennwerten erkennbar. Dementsprechend kann anhand der Ausbreitma%u00dfwerte der erforderliche Wassergehalt (WNullk,38cm) zur Erreichung eines Ausbreitma%u00dfes von 38 cm mittels linearer Regression f%u00fcr eine spezifische Betonzusammensetzung ermittelt werden. Dass der erforderliche Wassergehalt insbesondere von der feinen Gesteinsk%u00f6rnung abh%u00e4ngig ist, wurde bereits in Kapitel 3 gezeigt. Abb. 4: Wassergehalt im Frischbeton (3-Stoff-System %u2013 ohne verfl. Zusatzmittel) als Funktion des resultierenden Ausbreitma%u00dfes f%u00fcr unterschiedliche Betonzusammensetzungen zur Ermittlung der %u201eNullkonsistenz%u201c (WNullk,38cm) %u2013 links: M1-x, Zementgehalt: 340 kg/m%u00b3 und unterschiedliche Sande; Mitte: M2-x, Zementgehalt: 360 kg/m%u00b3 und unterschiedliche Sande; rechts: M2-x, Zementgehalt: 360 kg/m%u00b3 und unterschiedliche Zementartena) b) c)
                                
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