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BETONTECHNOLOGIE48 BWI %u2013 BetonWerk International %u2013 5 | 2025 www.cpi-worldwide.comAbb. 9 zeigt die ermittelten Ausbreitma%u00dfe der einzelnen Betonzusammensetzungen unter Variation des Sandes und des Wassergehaltes. Mit einem Wassergehalt von 176 l/m%u00b3 konnte unabh%u00e4ngig des Sandes die Zielkonsistenz von 52 %u00b1 3 cm bei allen Betonen eingestellt werden. Bei einer Wasserreduktion auf 162 l/m%u00b3 war eine Einstellung der Konsistenz bei Verwendung des Sandes S4 nicht m%u00f6glich. Die Zugabe von verfl%u00fcssigenden Zusatzmitteln f%u00fchrte zu keiner ausreichenden Verfl%u00fcssigung, sondern zu starken Entmischungserscheinungen. Dies konnte auch bei weiterer Reduktion des Wassergehalts auf 146 l/m%u00b3 unter Verwendung des Sandes S1 festgestellt werden. Zur%u00fcckzuf%u00fchren ist dies auf die physikalischen Eigenschaften der Mischungszusammensetzung (systemabh%u00e4ngiger Mindestleimgehalt) und einer resultierenden %u00dcberschreitung des S%u00e4ttigungspunkts. Die Eigenschaften der unterschiedlichen Sande f%u00fchren dazu, dass bei dem entsprechenden Wassergehalt kein ausreichender Leimgehalt zur Verf%u00fcgung steht, der f%u00fcr eine Verfl%u00fcssigung notwendig ist (vgl. [6]). Ordnet man die Ergebnisse den in Abb. 7 ermittelten Wassergehalten zu, kann eine gute %u00dcbereinstimmung zum abgesch%u00e4tzten minimal erforderlichen Wassergehalt beobachtet werden (vgl. Abb. 10). Betone mit einem Wassergehalt oberhalb des abgesch%u00e4tzten minimalen Wassergehalts konnten alle zielsicher mit verfl%u00fcssigenden Zusatzmitteln auf ein Ausbreitma%u00df von 52 %u00b1 3 cm eingestellt werden. Dagegen war bei den Betonen unterhalb des abgesch%u00e4tzten Wassergehalts (roter Bereich) mit den Sanden S1 und S4 infolge des systemabh%u00e4ngigen Mindestleimgehalts und der resultierenden %u00dcberschreitung des S%u00e4ttigungspunktes keine Verfl%u00fcssigung m%u00f6glich (dunkel gef%u00fcllte Symbole in Abb. 10). Einzige Ausnahme stellt dabei der Beton mit Sand S3 und einem Wassergehalt von 147 l/m%u00b3 dar. Auch unterhalb des abgesch%u00e4tzten minimalen Wassergehaltes von 155 l/m%u00b3 konnte dieser Frischbeton mit verfl%u00fcssigendem Zusatzmittel ohne Entmischungserscheinungen verfl%u00fcssigt und die Zielkonsistenz von 52 %u00b1 3 cm zielsicher erreicht werden (vgl. wei%u00df gef%u00fclltes Symbol im roten Bereich in Abb. 10). Dabei gilt es zu ber%u00fccksichtigen, dass der abgesch%u00e4tzte minimale Wassergehalt keinen Grenzwert, sondern nur einen Richtwert darstellt und demnach auch unterhalb dieses Wassergehaltes durchaus die Herstellung stabiler flie%u00dff%u00e4higer Betone mit den spezifischen Ausgangsstoffen m%u00f6glich ist. 7 Zusammenfassung In diesem Beitrag wurde der Einfluss unterschiedlicher granulometrischer Eigenschaften der feinen Gesteinsk%u00f6rnung auf die Verarbeitbarkeit bzw. den Wasserbedarf von Frischbeton auf Grundlage systematischer Untersuchungen beschrieben und diskutiert. Dazu wurden neben %u00fcblichen physikalischen Eigenschaften auch der zur Benetzung der Gesteinsk%u00f6rnungsoberfl%u00e4che ben%u00f6tigte Wasserbedarf experimentell ermittelt. Die experimentell ermittelten Werte zeigen deutlich, dass vor allem die Kornzusammensetzung der Gesteinsk%u00f6rnung entscheidend f%u00fcr die Verarbeitbarkeit bzw. die Konsistenz bei konstantem Wassergehalt im klassischen 3-Stoff-System des Frischbetons ist. Aufbauend auf den experimentellen Untersuchungen wurde ein Konzept zur Absch%u00e4tzung des minimal m%u00f6glichen Wassergehalts einer spezifischen Betonzusammensetzung unter Ber%u00fccksichtigung der Zugabe verfl%u00fcssigender Zusatzmittel entwickelt. Zur Einstellung der Konsistenz mit verfl%u00fcssigenden Zusatzmitteln ist ein ausreichender Leimgehalt im Frischbeton notwendig. Ist nicht gen%u00fcgend Leim vorhanden und sind die Hohlr%u00e4ume zwischen den Gesteinsk%u00f6rnern nicht vollAbb. 9: Ausbreitma%u00df der untersuchten Betonzusammensetzungen unter Variation des Wassergehaltes (176-147 l/m%u00b3) bei konstantem Zementgehalt von 360 kg/m%u00b3Abb. 10: Wassergehalt im Frischbeton (3-Stoff-System %u2013 ohne verfl. Zusatzmittel) als Funktion des resultierenden Ausbreitma%u00dfes f%u00fcr unterschiedliche Betonzusammensetzungen zur Ermittlung der %u201eNullkonsistenz%u201c (WNullk,38cm)