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                                    BETONTECHNOLOGIE50 BWI %u2013 BetonWerk International %u2013 5 | 2025 www.cpi-worldwide.comIn der vorliegenden Studie wurde der Einfluss des Ersatzes von nat%u00fcrlichem Sand durch feine Gesteinsk%u00f6rnungen aus recyceltem Beton (fRCA, fine recycled concrete aggregate) untersucht. Die recycelten Zuschl%u00e4ge wurden aus realen Betonbau- und Abbruchabf%u00e4llen gewonnen und wiesen eine maximale Korngr%u00f6%u00dfe von 1,18 mm auf. Verschiedene Betone mit Wasserzementwerten von 0,45 und 0,60 wurden produziert und die Frisch- und Festbetoneigenschaften ermittelt. Die Referenzmischungen enthielten feine Gesteinsk%u00f6rnungen aus einer 50/50-Mischung von D%u00fcnensand und Grauwackebruchsand. In den Versuchsreihen ersetzte fRCA den D%u00fcnensandanteil der konventionellen feinen K%u00f6rnung zu 60 % bzw. 100 %. Es zeigte sich, dass mit steigendem fRCA-Anteil die Verarbeitbarkeit des Frischbetons abnahm, w%u00e4hrend die Festbetoneigenschaften %u2013 darunter Druckfestigkeit sowie Dauerhaftigkeitskennwerte wie Gaspermeabilit%u00e4t, Wasseraufnahme und Porosit%u00e4t %u2013 bei allen Betonen vergleichbar blieben.Sand spielt bei der Erhaltung nat%u00fcrlicher %u00d6kosysteme eine zentrale Rolle, da er Lebensr%u00e4ume bietet und die Grundlage zahlreicher %u00f6kologischer Prozesse bildet. Gleichzeitig ist Sand ein wesentlicher Rohstoff f%u00fcr die Herstellung weit verbreiteter Baumaterialien wie Beton, Asphalt und Glas und damit von gro%u00dfer Bedeutung f%u00fcr Urbanisierung und Infrastrukturentwicklung. J%u00e4hrlich werden weltweit zwischen 47 und 59 Milliarden Tonnen Sand und andere Zuschlagstoffe gef%u00f6rdert %u2013 weit mehr, als sich auf nat%u00fcrlichem Wege erneuern kann [1]. Der von den Vereinten Nationen ver%u00f6ffentlichte Bericht %u201eSand and Sustainability%u201c [2] empfiehlt daher, den Verbrauch nat%u00fcrlicher Sandressourcen zu verringern und verst%u00e4rkt auf alternative Materialien wie recycelte Zuschlagstoffe zur%u00fcckzugreifen.Ein Beispiel f%u00fcr ein recyceltes Gesteinsmaterial, das erfolgreich als Ersatz f%u00fcr feine nat%u00fcrliche Gesteinsk%u00f6rnungen (z. B. Sand) eingesetzt wird, sind feine recycelte Betonzuschlagstoffe (fRCA) [3]. fRCA wird durch Zerkleinerung von wiedergewonnenen Betonabf%u00e4llen und Siebung des zerkleinerten Materials bei 4,75 mm hergestellt, gem%u00e4%u00df den Anforderungen der Norm EN 12620:2013. Laut EN 206:2016 k%u00f6nnen grobe Recyclingbetonzuschlagstoffe bei der Herstellung von konstruktivem Beton bis zu 50 % der nat%u00fcrlichen groben Gesteinsk%u00f6rnungen ersetzen. Die Verwendung von fRCA ist jedoch derzeit nicht erlaubt, da bei den feinen recycelten Gesteinsk%u00f6rnungen Bedenken hinsichtlich m%u00f6glicher negativer Auswirkungen auf die Frisch- und Festbetoneigenschaften bestehen [3]. Laut der in [3] dargestellten Analyse zur Charakterisierung und zu den konstruktiven Anwendungen von fRCA zeigen experimentelle Studien, dass sich der Einsatz von fRCA als Ersatz f%u00fcr nat%u00fcrliche Feinzuschlagstoffe im Beton %u2013 abh%u00e4ngig von den physikalisch-chemischen Eigenschaften des fRCA sowie seiner Behandlung w%u00e4hrend der Betonherstellung %u2013 positiv, negativ oder auch vernachl%u00e4ssigbar auf die Leistung des produzierten Betons auswirken kann. Die Leistungsf%u00e4higkeit kann durch bestimmte Eigenschaften von fRCA, wie etwa eine hohe Wasseraufnahme infolge por%u00f6ser, geh%u00e4rteter Zementleimphasen (HCP, hardened cement paste), beeintr%u00e4chtigt werden. Untersuchungen zeigen, dass der Anteil dieser HCP-Phasen mit abnehmender Korngr%u00f6%u00dfe der rezyklierten Betonzuschlagstoffe in der Regel zunimmt [4]. Um m%u00f6gliche negative Effekte solcher Feinstk%u00f6rnungen zu reduzieren, haben mehrere Studien den Einsatz von fRCA untersucht, bei dem feine Partikel herausgesiebt oder die Klassierung der Feinzuschl%u00e4ge angepasst wurde, um ihren Anteil zu verringern [3]. Dieses Vorgehen adressiert jedoch nicht das grunds%u00e4tzliche Ziel, den Sandverbrauch in der Betonherstellung zu senken, da Sandk%u00f6rner h%u00e4ufig in denselben Gr%u00f6%u00dfenbereich fallen. Ziel der vorliegenden Studie ist es daher, zu untersuchen, wie sich der Einsatz von auf 1,18 mm gesiebtem fRCA als Ersatz f%u00fcr konventionellen Betonsand auf die Frisch- und Festbetoneigenschaften auswirkt.Versuchsprogramm AusgangsstoffeAls Bindemittel wurde CEM II/A-L 42,5 N verwendet, ein Portlandzement, der mit etwa 9 % Kalksteinmehl erg%u00e4nzt ist. Grauwacke mit einer Nennkorngr%u00f6%u00dfe von 19 mm diente als Grobkornzuschlag. Die nat%u00fcrlichen Feinzuschl%u00e4ge bestanden aus Feine recycelte Gesteinsk%u00f6rnungen als Ersatz f%u00fcr nat%u00fcrlichen Sand Betonproduktion und Kreislaufwirtschaft n Areej Gamieldien, Bhooshay Dookee, Hans Beushausen und Mark Alexander, Department of Civil Engineering, University of Cape Town, S%u00fcdafrika
                                
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