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BETONTECHNOLOGIE38 BWI %u2013 BetonWerk International %u2013 4 | 2025 www.cpi-worldwide.comAngesichts steigender Anforderungen an die Energieeffizienz von Geb%u00e4uden ist in der Bauindustrie mit einem zunehmenden Bedarf an leistungsf%u00e4higen W%u00e4rmed%u00e4mmbaustoffen zu rechnen. Vor diesem Hintergrund werden in der Betonfertigteilindustrie entsprechende D%u00e4mmmaterialien vermehrt als integrierte Komponenten eingesetzt. Entwicklungen der vergangenen Jahre zielten darauf ab, konventionelle W%u00e4rmed%u00e4mmstoffe durch mineralische Sch%u00e4ume zu ersetzen. Diese zeichnen sich nicht nur durch eine hohe Recyclingf%u00e4higkeit aus, sondern k%u00f6nnen %u2013 abh%u00e4ngig von der eingesetzten Verfahrenstechnik %u2013 auch hervorragende w%u00e4rmed%u00e4mmende Eigenschaften vorweisen.Auf dem Markt werden W%u00e4rmed%u00e4mmbaustoffe in Form von unterschiedlichen Produkten angeboten und sind in vielen Anwendungen als Stand der Technik zu betrachten. Die niedrigsten W%u00e4rmeleitf%u00e4higkeiten weisen organische D%u00e4mmstoffe auf, die jedoch im Brandfall eine erh%u00f6hte Brandlast darstellen und toxikologisch bedenkliche Gase freisetzen k%u00f6nnen. Als m%u00f6gliche Alternative verbleiben lediglich mineralische W%u00e4rmed%u00e4mmbaustoffe, wie beispielsweise Mineralwolle, Perlite oder Mineralsch%u00e4ume. Die Anwendung von W%u00e4rmed%u00e4mmstoffen in Betonwaren und Betonfertigteilen erfolgt durch Stecken, Sch%u00fctten oder Versch%u00e4umen.Die Zusammensetzung von hydraulisch erh%u00e4rtenden Mineralsch%u00e4umen f%u00fchrt neben ihren W%u00e4rmed%u00e4mmeigenschaften zu einer Reihe weiterer potenziell vorteilhafter Produkteigenschaften. In diesem Zusammenhang sind insbesondere die Brandklasse A1, die Deponiezuordnungsklasse Z1.2 und die Recyclingf%u00e4higkeit zu nennen. Das spr%u00f6de mechanische Verhalten des Mineralschaums in Kombination mit seiner niedrigen Dichte bzw. dem hohen Luftporenanteil resultiert in einem formstabilen, aber dennoch leicht zu verarbeitenden W%u00e4rmed%u00e4mmstoff.Die Anwendung von Mineralsch%u00e4umen in Betonwaren und Betonfertigteilen stellt derzeit noch kein breitfl%u00e4chig etabliertes Verfahren dar, sondern ist Gegenstand von Forschung und Entwicklung.Am IAB Weimar gGmbH wird seit Jahren die Entwicklung eines preisg%u00fcnstigen und schnell erstarrenden Mineralschaumes (vgl. Tabelle 1) vorangetrieben, der aus zwei gemischten Mineralsch%u00e4umen hergestellt wird, die kontinuierlich physikalisch aufgesch%u00e4umt werden. Daf%u00fcr wurde ein Verfahren entwickelt, welches patentiert wurde [1].Mineralschaum %u2013 Impulse f%u00fcr die Betonfertigteilindustrie aus Forschung und EntwicklungNachhaltiger W%u00e4rmed%u00e4mmstoffn Klemens Laub, Attila H%u00f6chst, Tobias Gerlicher, Dr.-Ing. Ren%u00e9 Tatarin, Mirko Landmann und Robert Fetter, IAB %u2013 Institut f%u00fcr Angewandte Bauforschung Weimar gemeinn%u00fctzige GmbH, DeutschlandTabelle 1: Eigenschaften der mit dem IAB-Verfahren herstellbaren Mineralsch%u00e4umeParameterNassrohdichte 115-125 kg/m%u00b3Erstarrungsbeginn 3-8 MinutenTrockenrohdichte 50-60 kg/m%u00b3W%u00e4rmeleitf%u00e4higkeit %u03bb10%u00b0C, trocken 33-35 mW/(m%u00b7K)Wasserdampfdiffusionswiderstand 2,4Druckfestigkeit 0,015-0,020 N/mm%u00b2Anteil Organik < 1 Ma.-%Brandklasse A1Deponiezuordnungsklasse Z1.2