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                                    BETONTECHNOLOGIE42 BWI %u2013 BetonWerk International %u2013 4 | 2025 www.cpi-worldwide.combei allen zementgebundenen Mineralsch%u00e4umen mit diesen drei Zust%u00e4nden zu rechnen. Unterschiede gibt es lediglich im zeitlichen Erstarrungs- bzw. Erh%u00e4rtungsverlauf, welche %u00fcber die eingesetzten Bindemittel und Additive moduliert werden k%u00f6nnen.Qualit%u00e4tssicherung in der ProduktionM%u00f6chte der Betreiber einer Schaumverf%u00fcllungsanlage die M%u00f6glichkeit nutzen, seine Ausgangsstoffe frei zu w%u00e4hlen, so hat er deren Eignung zu %u00fcberpr%u00fcfen, um die Qualit%u00e4t des zu produzierenden Mineralschaums sicherzustellen. Mineralische Ausgangsstoffe unterliegen in der Regel nat%u00fcrlichen Schwankungen. Weiterhin spielt die %u00dcberpr%u00fcfung der Bindemittel auf Eignung eine wichtige Rolle. Nach derzeitigem Kenntnisstand ist die Klassifizierung von Zementen nach den einschl%u00e4gigen Normen ungeeignet, da diese auf Betone ausgerichtet sind und andere Anforderungen gelten als bei der Herstellung von Mineralsch%u00e4umen. Es ist daher notwendig, spezifische Eignungstests zur %u00dcberwachung und Auswahl geeigneter Ausgangsstoffe zu etablieren, die folgende drei Eigenschaften charakterisieren k%u00f6nnen:%u2022 Aufsch%u00e4umbarkeit,%u2022 Erstarrungsverhalten und%u2022 Verarbeitungszeit, d.h. die %u201eOffenzeit%u201c der aufzusch%u00e4umenden Suspensionen.Um einen hohen Grad an Automatisierung bei der Verf%u00fcllung zu erreichen, ist neben der genauen Kenntnis des Prozesses eine entsprechende Messtechnik erforderlich, um diesen zu steuern. Die aktuelle Herausforderung bei der Bestimmung der Erstarrungszeit liegt darin, dass es sich bei dem erstarrten Mineralschaum um eine sehr sensible Struktur handelt, die derzeit auf mechanischem Wege nicht ohne Weiteres zerst%u00f6rungsfrei gepr%u00fcft werden kann. Der verfestigte Mineralschaum stellt das Endprodukt mit den angestrebten Eigenschaften dar. Die bauphysikalischen Eigenschaften wie die Trockendichte, die W%u00e4rmeleitf%u00e4higkeit, der Wasserdampfdiffusionswiderstand und die Wasseraufnahme sind hierbei von besonderem Interesse.Die Verarbeitung und Handhabung der verf%u00fcllten Betonwaren und Betonfertigteile erfordert ein Mindestma%u00df an Festigkeit, die f%u00fcr eine sp%u00e4tere Anwendung (z.B. Transport, S%u00e4gen, Einbau) ausreichend sein sollte. Es ist zu beachten, dass auf Grund der geringen Schaumdichten keine allzu hohen Festigkeiten zu erwarten sind, da der trockene, erh%u00e4rtete Mineralschaum zu etwa 95 Vol.-% aus Luft besteht.Zusammenfassend l%u00e4sst sich sagen, dass die vollst%u00e4ndige und kontinuierliche Inline-Qualit%u00e4tssicherung eine Herausforderung darstellt, zu der noch keine umfassenden Erfahrungen existieren. L%u00f6sungsans%u00e4tze sind hier auf dem Gebiet der zerst%u00f6rungsfreien Untersuchungsmethoden zu suchen (vgl. Tabelle 3).Anwendungsm%u00f6glichkeiten f%u00fcr Betonsteine und BetonfertigteileDie nachfolgend aufgef%u00fchrten Anwendungsm%u00f6glichkeiten entstammen Forschungsprojekten, die am IAB get%u00e4tigt wurden. Dabei galt es, je nach Projekt unterschiedliche Anforderungen zu erf%u00fcllen, wie z.B. die Ber%u00fccksichtigung werksinterner Abl%u00e4ufe und der Ausgangsstoffe vor Ort. Entsprechend den Anforderungen erfolgten die Anpassung und Optimierung der Mineralschaumrezeptur.BetonsteineBetonsteine, die mit W%u00e4rmed%u00e4mmstoffen ausgestattet sind, geh%u00f6ren bereits zum Stand der Technik. F%u00fcr die Mineralschaumverf%u00fcllung eignen sich die vorliegenden Hohlkammergeometrien, wenn diese gro%u00df genug sind. Tabelle 3: Forschungs- und Entwicklungsziele zur Qualit%u00e4tssicherung von Mineralsch%u00e4umen des IABFrischer Mineralschaum Erstarrter Mineralschaum Fester MineralschaumSchwerpunkt Inline-Erfassung%u2022 Durchflussgeschwindigkeit%u2022 DichteCharakterisierung des ErstarrungsverhaltensPorengr%u00f6%u00dfenverteilungL%u00f6sungsans%u00e4tze Zerst%u00f6rungsfreie Untersuchungsmethoden%u2022 Optische Verfahren%u2022 Mechanische Wellenverfahren%u2022 Thermische VerfahrenOptische Verfahren, Tomografische VerfahrenAbb. 3: Manuelle Mineralschaumverf%u00fcllung von Betonsteinen mittels Schlauch direkt nach dem Steinfertiger
                                
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