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BETONTECHNOLOGIE40 BWI %u2013 BetonWerk International %u2013 4 | 2025 www.cpi-worldwide.comerh%u00e4rtenden Bindemitteln und eines Beschleunigers f%u00fchrt zu einer fr%u00fchzeitigen Erstarrung und letztendlich zur Verfestigung der gebildeten Schaumstruktur.Ein Vorteil mineralischer W%u00e4rmed%u00e4mmsch%u00e4ume, die mit dem IAB-Verfahren hergestellt werden, besteht darin, dass sie direkt vor Ort, m%u00f6glicherweise unter Verwendung lokal vorkommender Materialien, produziert werden k%u00f6nnen. Der wesentliche %u00f6kologische Vorteil hierbei ist, dass Transportwege und damit Energie eingespart werden k%u00f6nnen. Statt vorproduzierter W%u00e4rmed%u00e4mmstoffe, die einen hohen Volumenanteil Luft enthalten, werden lediglich Rohstoffkomponenten transportiert und gelagert, was zum einen zu Einsparm%u00f6glichkeiten bei den Logistikkosten f%u00fchren kann und zum anderen platzsparend ist.Da der Betonwaren- oder Fertigteilhersteller nun selbst in die Position des D%u00e4mmstoffherstellers treten kann, sind zun%u00e4chst Investitionskosten hinsichtlich Maschinen- und Anlagentechnik notwendig. Des Weiteren ist eine spezifische Weiterbildung des Fachpersonals, insbesondere des Anlagenf%u00fchrers, erforderlich.Gesetzliche Regelung und ZulassungF%u00fcr den Einsatz alternativer mineralischer W%u00e4rmed%u00e4mmstoffe gelten lediglich nationale technische Anwendungsnormen, die von Herstellerland zu Herstellerland variieren [2]. Anwendungsnormen zur Verwendung von mineralischen Sch%u00e4umen sind noch nicht existent. Der Autor [3] gibt einen %u00dcberblick %u00fcber den Zulassungsprozess und die aktuelle Entwicklung. F%u00fcr das Jahr 2022 wird f%u00fcr Deutschland festgestellt: %u201eF%u00fcr Leichtbetonsteine mit einer D%u00e4mmstofff%u00fcllung aus Mineralschaum wurden bislang zwei allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen erteilt.%u201cHerausforderungen und M%u00f6glichkeitenW%u00e4hrend die kontinuierliche Herstellung eines mineralischen Schaums unproblematisch ist, ergeben sich bei der Verf%u00fcllung in Abh%u00e4ngigkeit des zu verf%u00fcllenden Baustoffes besondere Herausforderungen. Auf Grund des kapillaren Saugens des umgebenden Materials (z.B. Beton, Leichtbeton) kann dem frischen, verf%u00fcllten Schaum innerhalb kurzer Zeit Wasser entzogen werden. Dieser Vorgang %u2013 nachfolgend als Wassermigration bezeichnet %u2013 ist im Wesentlichen abh%u00e4ngig von der Porosit%u00e4t und der bereits bestehenden Wassers%u00e4ttigung des Wandbaustoffs sowie dem Wasserr%u00fcckhalteverm%u00f6gen des Mineralschaums. Die Konsequenz aus der Wassermigration ist, dass der frische Mineralschaum %u201evertrocknet%u201c bzw. %u201eaufbrennt%u201c bevor er erstarrt und erh%u00e4rtet. Wird ein kritischer Verlust an Wasser erreicht, kommt es zu Setzungen, Rissen und schlussendlich zum Kollaps der gesamten Porenstruktur.Forschungs- und Entwicklungsstand am IABSeitens des IAB wurde ein Herstellungsverfahren f%u00fcr Mineralschaum entwickelt, welches dessen Stabilit%u00e4t in stark saugender Umgebung sicherstellt. Der negative Einfluss der Wassermigration auf die Mineralschaumqualit%u00e4t sollte dabei nicht %u00fcber die Vorbehandlung der zu verf%u00fcllenden Mauersteine minimiert werden, sondern durch die Beschleunigung der Strukturbildung und die Erh%u00f6hung des Wasserr%u00fcckhalteverm%u00f6gens. Das vom IAB entwickelte Verfahren zur Herstellung eines schnellerh%u00e4rtenden Mineralschaums beruht auf dem Mischen zweier Mineralsch%u00e4ume, die auf verschiedenen hydraulischen Bindemitteln basieren. Reagieren diese beiden Bindemittel miteinander, erfolgt die Beschleunigung des Erstarrungsund Erh%u00e4rtungsverhaltens. Durch das Mischen beider Mineralsch%u00e4ume wird ein Teil des im hergestellten 2-komponenAbb. 1: Wassermigration im Leichtbetonstein