Page 43 - Demo
P. 43


                                    BETONTECHNOLOGIEwww.cpi-worldwide.com BWI %u2013 BetonWerk International %u2013 4 | 2025 43Die Verf%u00fcllung des Mineralschaumes kann sowohl direkt nach der Fertigung %u201efrisch-in-frisch%u201c als auch in erh%u00e4rtete Produkte erfolgen. Beide Ans%u00e4tze erprobte das IAB bereits mehrmals experimentell durch h%u00e4ndisches Verf%u00fcllen im Werk (vgl. Abb. 3). Die Automatisierung der Verf%u00fcllung stellt dabei eine verfahrenstechnische Fragestellung dar, f%u00fcr die es mehrere Entwicklungsszenarien gibt: robotergesteuerte Einzelkammerverf%u00fcllung, der Einsatz mehrerer, paralleler Verf%u00fclllanzen oder der eines Verf%u00fcllwagens.BetonfertigteileIn weiteren Forschungsvorhaben wurde die Verf%u00fcllung von Betonfertigteilen mit mineralischen Sch%u00e4umen unter Laborbedingungen untersucht [4]. Ziel war es dabei, Mineralschaum anstelle von XPS und Mineralwolle als W%u00e4rmed%u00e4mmung einzusetzen, ohne die Herstellungsverfahren der Betonfertigteile stark zu ver%u00e4ndern. Unter Laborbedingungen konnte auf einem schnell erh%u00e4rtenden Mineralschaum bereits zwei Stunden nach seiner Applikation betoniert werden (vgl. Abb. 4).Die Forschungsergebnisse zeigten aber auch die Herausforderungen, die damit einhergehen. Die geringe Druckfestigkeit des Mineralschaums f%u00fchrte dazu, dass Punktlasten durch Montage und Bewehrungen die W%u00e4rmed%u00e4mmschicht leicht verformen k%u00f6nnen. Auch das Verdichten des Betons kann zu einer Deformation des Schaumes f%u00fchren. ZusammenfassungZuk%u00fcnftig k%u00f6nnen Hersteller von Betonwaren und Betonfertigteilen ihre Produkte mit einem selbst produzierten Mineralschaum ausstatten. Anders als bei bereits etablierten W%u00e4rmed%u00e4mmstoffen wird er damit selbst zum D%u00e4mmstoff-produzenten. Die daraus resultierende Eigenverantwortung erfordert den Erwerb neuer Kompetenzen. Die Herausforderung besteht derzeit in stofflichen und verfahrenstechnischen Entwicklungen zur %u00dcberf%u00fchrung der Mineralschaumtechnologie in den Massenmarkt.Dieser Bericht ist zum gro%u00dfen Teil das wissenschaftliche Ergebnis einiger Forschungsaufgaben, die vom IAB bearbeitet wurden. Die Forschungsvorhaben wurden im Rahmen des Programms INNO-KOM vom Bundesministerium f%u00fcr Wirtschaft und Energie (BMWE) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gef%u00f6rdert. nQuellen[1] EP 3 156 383 B1: Verfahren zur Herstellung eines anorganischen Schaumes, 2017.[2] Gellert, R.: Chapter 8 %u2013 Inorganic mineral materials for insulation in buildings. Materials for Energy Efficiency and Thermal Comfort in Buildings, 2010, S. 193-228.[3] Schmidt, U.: Mineralschaum %u2013 Von der Entwicklung bis zur Zulassung, Tagungsband IAB-TAGE %u00bbBETON%u00ab 2022, S. 19-26.[4] Entwicklung von klinker- und CO2-effizienten Schnellbindersystemen zur Herstellung von schnellerh%u00e4rtenden Mineralsch%u00e4umen und Anwendung in der Fertigteiltechnologie, EURONORM GmbH %u2013 Projekttr%u00e4ger des Bundesministeriums f%u00fcr Wirtschaft und Energie, F%u00f6rderkennzeichen 49VF2I0029WEITERE INFORMATIONENIAB %u2013 Institut f%u00fcr Angewandte Bauforschung Weimar gGmbH %u00dcber der Nonnenwiese 1 99428 Weimar, Deutschland T +49 3643 86840 kontakt@iab-weimar.de www.iab-weimar.deAbb. 4: Betonage auf eine zwei Stunden alte Mineralschaumschicht
                                
   37   38   39   40   41   42   43   44   45   46   47